Über den Ursprung der Welten
Einleitung
Gibt es einen Gott? Was ist Gott? Was ist der Sinn des Lebens?
Menschen stellen sich diese und ähnliche Fragen seit Jahrtausenden und haben darauf zahlreiche, teils widersprüchliche Antworten gegeben.
Der folgende Text beschreibt die Schöpfung als einen Prozess der Entwicklung von Bewusstsein: vom Erwachen des göttlichen Ursprungs über die Entstehung von Bewusstsein bis hin zur selbstbestimmten Rückkehr jedes einzelnen Bewusstseins in diesen Ursprung.
Ausgehend von fundamentalen Gesetzmäßigkeiten wird der Schöpfungsprozess in kompakter Form erklärt und einige der Konsequenzen, die sich daraus ergeben, abgeleitet.
Der Text bettet vertraute Begriffe wie
Trotz bewusst knapper Herleitungen sollte das Dargelegte genügen, um verbleibende Lücken eigenständig zu überbrücken. Wer tieferes Verständnis anstrebt und weiterführende Erkenntnisse sucht, wird ausdrücklich zur eigenständigen Reflexion ermutigt, denn abgesehen von der Annahme seiner Prämisse verlangt das vorgestellte Konzept kein „Das muss man einfach glauben“.
Die Schöpfungsgesetze
So wie die materielle Welt von Naturgesetzen bestimmt wird, folgt auch die Schöpfung in Gänze unabänderlichen Gesetzen.
Die Gesetzmäßigkeiten, nach denen sich die gesamte Schöpfung vollzieht sind:
Zur Verdeutlichung dieser Gesetzmäßigkeiten wird in der folgenden Beschreibung des Schöpfungsprozesses an geeigneter Stelle auf das jeweils relevanteste Gesetz hingewiesen, allerdings ist zu beachten: Keines dieser Gesetze besteht für sich allein, sie sind ineinander verwoben und wirken aufeinander ein, das eine ist ohne das andere nicht denkbar.
Naturgesetze der materiellen Welt sind verdichtete Entsprechungen dieser immateriellen Gesetze.
Was ist Gott
Der Begriff
Hier bezeichnet
Die unteilbaren Eigenschaften (
Wahrheit, Weisheit, Gerechtigkeit, Bewegung.
(Aspekte sind abstrakte Eigenschaften von fundamentaler Schlichtheit, die in ihrer Schlichtheit Eigenschaftskonglomerate ungeheuren Ausmaßes darstellen und im Laufe der Schöpfung konkretisiert werden.)
Auch die Gesetzmäßigkeiten, nach denen sich die Schöpfung vollzieht, folgen aus den Aspekten:
Der Schöpfungsprozess
Der Schöpfungsprozess ist die Emanation Gottes, ausgelöst von Bewusstwerdung.
Die Schöpfung ist geteilt in drei sich wiederholende Phasen:
1. Gott schläft, d.h. er ist sich seiner nicht bewusst,
2. Gott erwacht und wird sich seiner selbst bewusst,
3. Gott zieht sich in sich selbst zurück und schläft ein.
Gott schläft
Gott ist immer die Summe der vier Aspekte und wenn er schläft sind diese Aspekte in ihm vereint. Aspekte entstehen nicht, sie werden nicht geschöpft, sie sind. In ihrer Gesamtheit bilden sie das ganze Sein des schlafenden, sich seiner selbst nicht bewussten Gottes.
Gott erwacht
Gott erkennt, dass er aus vier Aspekten besteht, die ihm in seinem nur wenig bewussten Zustand nicht vereinbar erscheinen. Gott zerfällt daher in die vier Aspekte Wahrheit, Weisheit, Gerechtigkeit, Bewegung.
Die vier Aspekte werden verkörpert von vier
Wahrheit zerfällt in Unvoreingenommenheit und Bewertung,
Weisheit zerfällt in Schönheit, d.h. Form, und Licht, d.h. Inhalt,
Gerechtigkeit zerfällt in Gesetzmäßigkeit und Ausgleich,
Bewegung zerfällt in Werden und Vergehen.
Weil Unteraspekte keine augenscheinlichen, ihren Zerfall nach sich ziehenden Widersprüche enthalten, wandelt sich in ihnen die Bewusstwerdung Gottes vom Zerfall zur Schöpfung:
Die Engel der zweiten Generation werden sich ihrer selbst durch Nachdenken – „Wer oder was bin ich?“ – bewusst, und weil die Antworten „Diese Eigenschaft gehört zu mir! Und diese! Und diese!“ nicht als widersprüchlich, sondern als zusammengehörig erkannt werden, führt ihre Bewusstwerdung nicht zu einem Zerfall, sondern ist ein Schöpfungsakt.
Die so erkannten Eigenschaften (
Ein Beispiel für den oben beschriebenen Prozess:
Der Aspekt Weisheit zerfällt in: die Unteraspekte Schönheit (Form) und Licht (Inhalt).
Aus Schönheit erwächst:
Das Prinzip Anziehung; daraus erwachsen die Prinzipien Anmut, Grazie, Stolz
Aus Stolz erwächst: Selbstachtung, Hochmut
Aus Hochmut erwächst: Herablassung, Koketterie
Aus Herablassung erwächst: Arroganz; aus Koketterie erwächst: Die Lust zu verführen
Aspekte und Unteraspekte Gottes, verkörpert in den Engeln der ersten und zweiten Generation, sind die Ursuppe des Lebens: Die Gesamtheit der Schöpfung, jedes Prinzip, jede Form von Bewusstsein, jede Form von Sein hat sich aus ihnen entwickelt und jeglicher Schöpfungsakt vollzieht sich gemäß den ihnen innewohnenden und sich aus ihnen entwickelnden Regeln.
Je detaillierter oder konkreter ein Prinzip, desto dichter der Körper des zugehörigen Engels.
Nach vielen Generationen von Bewusstwerdung werden so detaillierte, konkrete Prinzipien erkannt, dass eine materielle Verkörperung zwingend ist.
Das ist der Beginn unseres materiellen Universums.
Weitere Bewusstwerdung schöpft weitere, immer konkretere Bewusstseine, auch solche, die menschliche Form annehmen.
Jedes Bewusstsein muss Erkenntnis („Ahnen“, „Wissen“ dessen, was richtig ist) erlangen und in Einsicht (bewusstes, verinnerlichtes, Handeln ohne Zweifel) verwandeln, damit das Bewusstsein so wenig dicht wird, dass es letztlich mit seinem übergeordneten Bewusstsein, seinem Schöpfer, verschmelzen kann.
Bewusstsein, das in Menschen verkörpert ist, benötigen für diese Entwicklung viele Reinkarnationen.
Jedes Bewusstsein dockt in einer Umgebung an, wo es mit den Themen konfrontiert ist, mit denen es sich intensiv auseinandersetzt.
So ist gewährleistet, dass effizient gelernt wird.
Gott zieht sich in sich selbst zurück
Die Immanation Gottes wird durch
Dies ist ein heiß ersehnter, freiwilliger Akt, kein erzwungener, der erst erfolgt, wenn das individuelle Bewusstsein seine Verdichtung vollständig aufgelöst hat, und sein Wunsch nach „Rückkehr“ übermächtig geworden ist.
So verschmilzt jedes Bewusstsein mit seinem übergeordneten Bewusstsein, bis Gott letztlich wieder aus den vier Aspekten besteht, sich jetzt aber seiner selbst und der Vereinbarkeit seiner Aspekte bewusst ist.
Erst wenn Gott so tief schläft, dass er jegliches Bewusstsein verloren hat, scheinen die Aspekte wieder unvereinbar. Gott erwacht und zerfällt, und der Prozess beginnt erneut.
Aber die neue Schöpfung wird eine andere sein als die vorherige, da es der Freie Wille eines jeden Bewusstseins ist, auf welchem Wege es zur Einsicht gelangt und wann es mit seinem Schöpfer verschmilzt.
Parallele Welten
Inhalt folgt
Immateriell und Materiell
Aufbauend und Abbauend
Hell und Dunkel
Der Kampf um Licht
Die materielle Welt
Der Zweck der Schöpfung
Alle Ebenen der Schöpfung sind „ähnlich“, alle Gesetzmäßigkeiten gelten sinngemäß auf allen Ebenen der Schöpfung, auch wenn sie eine andere faktische Ausprägung haben können.
Jeder Teil der Schöpfung muss sich seiner selbst bewusst werden, um schließlich wieder mit seinem Schöpfer verschmelzen zu können, damit letztlich Gott sich seiner selbst bewusst werden kann, um schließlich wieder eins zu werden.
Die gesamte Schöpfung dient also der Bewusstwerdung Gottes.
Ausgelöst wird diese Bewusstwerdung durch die Frage „Wer oder Was bin ich?“, also dem Verlangen, das eigene Sein zu verstehen.
In der Phase der Emanation (Gott erwacht) kann sich dieses Verlangen unterschiedlich manifestieren. Antrieb für Entwicklung könnte sein: Neugier, Pflichtbewusstsein, Liebe, das Austesten von Grenzen und vieles mehr.
In der Phase der Immanation (Gott zieht sich in sich selbst zurück) wird die Verschmelzung angetrieben von der Sehnsucht „nach Hause“ zu kommen, geborgen zu sein.
Beweise
Kann man dieses Konzept beweisen?
Naturwissenschaftlich:
Die Schöpfung erfolgt nach den beschriebenen Gesetzmäßigkeiten, und diese Gesetzmäßigkeiten nehmen in der materiellen Welt die Form von Naturgesetzten an. Infolge dessen lässt sich die materielle Welt mit wissenschaftlichen Methoden beschreiben ohne einen übernatürlichen „first cause“. Die immaterielle Welt hingegen ist wissenschaftlichen Beobachtungen nicht zugänglich, kann also auch nicht bewiesen oder falsifiziert werden.
Philosophisch:
Alle Beweise für die Existenz einer übernatürlichen Entität, eines wie auch immer gearteten Gottes, hängen an Annahmen, die man akzeptieren muss, um den Beweis für schlüssig zu halten. Das ist bei diesem Konzept nicht anders.
Empirisch:
Auch ohne einen harten Beweis zu haben, kann man überlegen, inwieweit die Antworten, die dieses Konzept auf häufig gestellte Fragen gibt, sinnvoll sind.
Ableitungen
Ausgehend vom obigen Prozess und den ihm zugrundeliegenden Gesetzmäßigkeiten können wir häufig gestellte Fragen bezüglich Gott, der Schöpfung und unserer Rolle für die Schöpfung beantworten.
Zum Beispiel:
Die Sehnsucht nach Gott
Viele Menschen haben das Gefühl, es müsse mehr geben, als die materielle Welt, sie hoffen auf einen allmächtigen, guten, liebenden Gott.
Manchen reicht ihr Gefühl als Beweis für die Existenz eines solchen Gottes, andere versuchen, die Existenz eines solchen Gottes zu beweisen.
Diese Vorstellung von Gott und das Gefühl für seine Existenz entspringen
Jedem Bewusstsein wohnt die Sehnsucht nach Hause zu kommen, nach Geborgenheit und Liebe inne. Sie erwächst aus dem ehemaligen Einssein mit dem Schöpfer und ist untrennbar mit der Existenz jedes Bewusstseins verbunden.
Für die Entwicklung eines Bewusstseins spielt dieses Gefühl aber keine Rolle. Entwicklung bedeutet immer der Schritt von
Die Suche nach einer schlüssigen Erklärung für dieses Gefühl kann aber zu Erkenntnis führen, und damit ein Schritt zu Einsicht sein.
Eigenschaften Gottes
Ist Gott …
… notwendig? Die vier Aspekte (Wahrheit, Weisheit, Gerechtigkeit, Bewegung) sind ewig und unveränderlich. Gott ist die Summe dieser vier Aspekte, allerdings sind die Aspekte nur wenn Gott schläft in einem Bewusstsein vereint.
… eine Person? Nur wenn Gott schläft gibt es ein einzelnes Bewusstsein, das Gott ist – aber dann gibt es kein anderes Bewusstsein, das diese Frage stellen könnte. Wenn Gott erwacht, gibt es kein einzelnes Bewusstsein mehr, Gott ist dann keine einzelne Person mehr.
… allmächtig? Nein, kein Bewusstsein kann etwas tun, was den Gesetzmäßigkeiten der Schöpfung widerspricht.
… allwissend? Nein, kein einzelnes Bewusstsein ist allwissend.
… unveränderlich? Nein, Gott entwickelt sich innerhalb eines Zyklus von Schlafen, Erwachen, Einschlafen und über ähnliche aber nicht identische Zyklen hinweg.
Die Feinabstimmung des Universums
Ziel der Schöpfung ist die vollständige Bewusstwerdung Gottes.
Dafür müssen im Laufe der Schöpfung aus abstrakten Aspekten immer konkretere Prinzipien erkannt werden, die von immer dichteren Bewusstseinen verkörpert werden.
Irgendwann ist ein Punkt erreicht, an dem Bewusstsein so dicht ist, dass es einen materieller Körper erzwingt.
Dies ist der Beginn der materiellen Welt, ein Urknall.
Allerdings ist die Bewusstwerdung an diesem Punkt nicht abgeschlossen: Zur weiteren Entfaltung Gottes bedarf es nicht irgendeines Universums, sondern eines, dass komplex und langlebig genug ist, um die Entwicklung von höherem Leben zu ermöglichen, da dieses zur Verkörperung von Bewusstsein, dass zu dicht für die immaterielle Welt ist, notwendig ist.
Die Bewusstseine, die das materielle Universum schaffen, müssen darum von der Erkenntnis, dass ein materielles Universum erforderlich ist, zu der Einsicht kommen, wie genau so ein Universum beschaffen sein muss. Während dieses Prozesses von Versuch und Irrtum können viele Universen entstehen, die nicht für die endgültige Bewusstwerdung geeignet sind, bis schließlich Welten geschaffen werden, die eine umfassende Bewusstwerdung erlauben.
Vorherbestimmung und Freier Wille
Jedes Bewusstsein hat einen freien Willen, d.h. durch eine äußere Instanz wird sein Wille nicht eingeschränkt. Aber die Einsichten, die es erworben hat, begrenzen seinen Handlungsspielraum, weil Einsicht sich durch verinnerlichtes, von Zweifel befreitem Handeln ausdrückt.
Einsichten müssen durch neue Erkenntnisse erschüttert werden, bevor ein Bewusstsein wieder frei entscheiden kann, welche Handlung den neuen Erkenntnissen folgt.
Freier Wille und Vorherbestimmung schließen einander also nicht aus.
Moralische Werte
Menschen leiten ihre Vorstellung von „Moralisch und Unmoralisch“ aus Werten und Normen ab, die sie als allgemeingültig wahrnehmen: Bewusstseine mit ähnlichen Einsichten zu moralischen Werten haben auch ähnliche Schwingungen, sie docken aneinander an und finden sich so zusammen.
Dass sie individuelle Vorstellungen miteinander teilen, ist eine zwangsläufige Folge ihrer ähnlichen Einsicht, die deshalb als übergeordnet und allgemeingültig wahrgenommen wird. Handlungen, die diesen Einsichten widersprechen, werden als „böse“ wahrgenommen.
Übergeordnet und allgemeingültig sind diese Vorstellungen aber nur für diese Gruppe („Menschen“, „Christen“ usw.)
Werte und Normen anderer Gruppen, die von Bewusstseinen mit anderen Einsichten gebildet werden, können sich sehr unterscheiden, aber ein Bewusstsein, das im Einklang mit seiner Einsicht handelt, handelt nicht „böse“.
Ethische Werte spiegeln und bündeln also die individuellen Einsichten der Mitglieder einer Gruppe und bieten zugleich einen Andockpunkt für weitere Bewusstseine.
Das Problem des Bösen
Im traditionellen Sinn entsteht das Problem des (moralisch) Bösen dadurch, dass ein allmächtiger, guter Gott angenommen wird, der das Böse verhindern könnte, es aber nicht tut. In dem vorgestellten Prozess gibt es so einen Gott nicht.
Wir können aber dennoch Aussagen über „Gut und Böse“ ableiten:
Die Begriffe „Gut und Böse“ leiten sich aus der Kenntnis der Wahrheit ab. Gut bedeutet: Die göttlichen Gesetze – die Wahrheit – zu kennen und ihnen gemäß zu handeln. Böse bedeutet: Die göttlichen Gesetze – die Wahrheit – zu kennen, aber ihnen entgegen zu handeln, weil man sich dazu berechtigt fühlt. Im Glauben an diese Berechtigung liegt das eigentlich Böse und solange ein Bewusstsein diesen Glauben hat, ist Einsicht nicht möglich.
Menschen sind selten mit dem wahrhaft Bösen konfrontiert – einfach deshalb, weil sie in die übergeordnete Wahrheit des universellen göttlichen Seins nur einen kleinen Einblick haben.
Leben nach dem Tod
Die materielle Verkörperung ist die angemessene Daseinsform eines Bewusstseins, solange es nicht an Bewusstheit und damit an Leichtigkeit und Transparenz gewonnen hat. Erst dann kann die Seele als Verkörperung des Bewusstseins in einer halbmateriellen Welt leben ohne abzusinken, bis dahin verflüchtigt sie sich schlicht nicht in dem Ausmaß, das notwendig ist, um die materielle Welt hinter sich zu lassen.
Auch uneinsichtige Engel müssen sich inkarnieren, wenn ihr Bewusstsein zu starr und dicht für ein immaterielles Kleid geworden ist – sie „fallen in die Materie“, ob sie wollen oder nicht. Uneinsichtig sein heißt, etwas nicht lernen oder nicht gemäß der erworbenen Erkenntnis umsetzen zu wollen. Dieses „Nichtwollen“ ist geballte Energie, die auf einen bestimmten Gedanken, ein bestimmtes Handeln oder Vermeiden gerichtet ist. An diesem Punkt verdichtet sich das Bewusstsein und wenn dieser Vorgang lange und konstant anhält, wird es so schwer, dass es sich materialisiert und fällt.
Es ist einem Bewusstsein nicht möglich, direkt von der materiellen Welt in die immaterielle zu gelangen, denn Entwicklung setzt immer Einsicht, d.h. richtiges, verinnerlichtes Handeln voraus. Einsicht kann aber nur über die Zeit erworben werden – Erkenntnis allein ermöglicht keine Entwicklung und solange ein Bewusstsein zu dicht für einen dauerhaften Aufenthalt in der immateriellen Welt ist, wird es sich immer wieder in der materiellen Welt verkörpern.
Es gibt keine Mindestanzahl von Inkarnationen, aber in einer Inkarnation lässt sich eine Erkenntnis nicht einmal dann umsetzen, wenn sie sehr klein ist. Einsicht bedeutet, dass etwas nicht nur verstanden, sondern auch umgesetzt und gelebt werden muss, deshalb wird selbst ein Engel, der sich aufgrund mangelnder Einsicht in nur einem Bereich inkarnieren musste, mehrere Leben dafür brauchen.
Wie viel Zeit zwischen zwei Inkarnationen vergeht, hängt von der Dichte des Bewusstseins ab:
Ein dichtes Bewusstsein wird sich praktisch sofort, spätestens aber nach wenigen Jahren, erneut inkarnieren. Bei einem transparenten Bewusstsein können hingegen mehrere Jahrhunderte verstreichen, da es länger dauert, bis sich ein Andockpunkt findet, der seiner komplexen Schwingung entspricht. Weil aber ein solches Bewusstsein nicht so dicht und deshalb weniger schwer ist, sinkt es auch nicht wie Blei zu Boden und muss sich nicht sofort erneut inkarnieren.
Erst wenn ein Bewusstsein so viel Einsicht erworben hat, dass es dauerhaft leicht genug für die immaterielle Welt ist, ist der Kreislauf der Reinkarnation durchbrochen.
Nun kann das Ziel – die Wiedervereinigung mit dem Schöpferbewusstsein – erreicht werden.
Das ist die erstrebte und lang ersehnte Belohnung für alle Mühen, ein freiwilliger, heiß ersehnter Akt: die Erlösung, das Einswerden mit dem Zuhause, mit dem Schöpfer.
Dieses Ziel ist nur durch Bewusstwerdung zu erreichen: durch Erkenntnis, dem Wissen um die Einheit allen Seins, und durch Einsicht, der verinnerlichten, diesem Wissen in allen Aspekten und Prinzipien Gottes entsprechenden Handlungsfähigkeit.
Verlust der Individualität
Jedes Bewusstsein hat die Sehnsucht mit seinem Schöpfer wiedervereint zu sein, das ist die Triebfeder jeder Entwicklung. Sie erwächst aus dem ehemaligen Einssein mit dem Schöpfer und ist untrennbar mit der Existenz eines Bewusstseins verbunden. Es ist also weniger der Wunsch zu lernen, als die Suche nach Geborgenheit, nach angenommen sein und bedingungsloser Liebe, also die Sehnsucht nach Hause zu kommen, die Entwicklung auslöst.
Ziel ist die Erlösung, das Einswerden mit dem Zuhause, mit dem Schöpfer.
Das Bewusstsein ist dann Teil des Ganzen wie ein Wassertropfen im Meer oder ein Funke im Feuer, entspricht dem Ganzen im Kleinen und bleibt doch es selbst.
Erinnerung an frühere Leben
Ist es für Menschen möglich, sich an andere Inkarnationen und an die immaterielle Welt zu erinnern?
An alle Inkarnationen kann sich kein Mensch erinnern, dafür ist die „Speicherkapazität“ schlicht nicht hoch genug. Aber er kann sich erinnern.
Erinnert die Seele in der immateriellen Welt sich an alles?
Erinnern im Sinne von „bewusst“ wachrufen – nein. Die Speicherkapazität eines immateriellen Bewusstseins ist zwar wesentlich höher, aber da sich seine Schwingung im Laufe seiner Entwicklung verändert, „verschwinden“ viele Leben einfach aus dem Schwingungsmuster, sie lösen sich auf. Übrig bleibt die gewonnene Einsicht.
Wissenschaft
Spirituelle Gesetzmäßigkeiten sind Naturgesetze für nicht-materielle Welten. Oder andersherum: physikalische Naturgesetze der materiellen Welt sind verdichtete Gesetze der immateriellen Welt. Es gelten überall die gleichen Regeln, aber in der materiellen Welt haben sie zwangsläufig eine konkretere Gestalt. Sie ordnen sich den materiellen Gegebenheiten unter, anders könnten sie sie ja auch nicht beschreiben oder abbilden.
Alle Ebenen der Schöpfung sind „ähnlich“, alle Gesetzmäßigkeiten gelten sinngemäß auf allen Ebenen der Schöpfung (auch wenn sie eine andere faktische Ausprägung haben).
Z.B. ist Evolution die Beschreibung von Entwicklung in der materiellen Welt, sie ist das materielle Pendant der
Der Sinn des Lebens
Die gesamte Schöpfung, auch menschliches Leben, hat das Ziel, mit seinem Schöpferbewusstsein zu verschmelzen.
Diese Verschmelzung kann erst erfolgen, wenn aus Erkenntnis Einsicht entstanden ist.
Ein Mensch hat also die Aufgabe, Erkenntnis (Ahnen, Wissen) zu erlangen und in Einsicht (bewusstes, verinnerlichtes Handeln ohne Zweifel) zu verwandeln.
Fazit
Gott schläft,
Gott erwacht und wird sich seiner selbst bewusst,
Gott zieht sich in sich selbst zurück.
In diesen drei Zeilen verdichtet sich der gesamte Schöpfungsprozess, in dessen Verlauf aus einer unbewussten Einheit ganze Welten, ganze Universen und Myriaden von Bewusstseinen entstehen.
Vieles von diesem Konzept findet sich in Teilen oder Andeutungen in verschiedenen spirituellen oder philosophischen Werken. Was es unterscheidet, ist eine innere Geschlossenheit, die sich logisch aus den Aspekten Gottes und den Schöpfungsgesetzen herleiten lässt.